Soljanka nach DDR-Art ein echter Klassiker

Die Soljanka nach DDR-Art gehört zu den Gerichten, die auch Jahrzehnte nach der Wende nichts von ihrem Kultstatus verloren haben. Ob in Kantinen, Familienküchen oder Restaurants – dieser würzig-säuerliche Eintopf bleibt ein echtes Lieblingsrezept für viele Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sein unverwechselbarer Geschmack, die einfache Zubereitung und die vielseitigen Variationen machen die Soljanka zu einem Gericht, das Erinnerungen weckt und gleichzeitig immer wieder neu interpretiert werden kann.

Im folgenden Artikel erfährst du, woher die Soljanka eigentlich stammt, warum sie gerade in der DDR so beliebt war, welche Zutaten traditionell hineingehören und wie du sie zu Hause perfekt nachkochen kannst. Dazu bekommst du hilfreiche Tipps und Tricks, damit der Eintopf so richtig aromatisch gelingt.


Was ist Soljanka? – Herkunft und Geschichte

Die Soljanka hat ihren Ursprung in der osteuropäischen Küche, besonders in Russland, der Ukraine und Belarus. Dort gilt sie seit Jahrhunderten als kräftiger Eintopf, der mit Fleisch, Fisch oder Pilzen zubereitet werden kann. Der Name wird häufig mit dem russischen Wort „Sol“ (Salz) in Verbindung gebracht – passend zu ihrem charakteristischen würzigen Geschmack.

Warum wurde Soljanka in der DDR so populär?

In der DDR wurde die Soljanka schnell zu einem der bekanntesten und beliebtesten Gerichte. Das lag an mehreren Faktoren:

  • Praktisch für Großküchen: Sie ließ sich hervorragend in großen Mengen kochen, ohne dass der Geschmack darunter litt.

  • Günstige Zutaten: Wurst- und Fleischreste konnten ideal verwertet werden.

  • Flexibles Rezept: Keine strengen Vorgaben – was da war, durfte hinein.

  • Typischer Geschmack: Die Kombination aus sauren Gurken, Tomatenmark und Wurst sorgte für ein unverwechselbares Aroma.

So entstand die spezielle „Soljanka nach DDR-Art“, die heute oft als Kultgericht gilt und gerne zu Partys, Familienfeiern oder im Winter als wärmender Eintopf serviert wird.


Die typischen Zutaten einer klassischen DDR-Soljanka

Eine traditionelle Soljanka nach DDR-Art besteht aus einfachen, aber geschmacksintensiven Zutaten. Der typische DDR-Geschmack ergibt sich aus der Mischung von herzhaft, fruchtig und sauer.

1. Wurst und Fleisch

In der DDR kamen meistens folgende Sorten in den Topf:

  • Jagdwurst

  • Schinkenwurst

  • Bockwurst

  • Geräuchertes Fleisch oder Speck

Oft wurden Reste verwendet – nachhaltig und genial zugleich.

2. Gemüse und Saures

Ein Muss für die klassische Säure sind:

  • Saure Gurken

  • Gurkenflüssigkeit

  • Paprika

  • Zwiebeln

Zusammen sorgen sie für Frische und Ausgewogenheit.

3. Tomatenbasis

Tomatenmark oder Tomatensaft bilden die würzig-fruchtige Grundlage und geben der Soljanka ihre rötliche Farbe.

4. Gewürze

Typische Gewürze sind:

  • Paprikapulver

  • Brühe (Gemüse- oder Fleischbrühe)

  • Salz und Pfeffer

  • Lorbeerblätter

  • Optional: Kümmel oder Chili für etwas Schärfe


Soljanka nach DDR-Art – das Grundrezept

Hier findest du ein klassisches Basisrezept, das dem DDR-Original sehr nahekommt und wunderbar variiert werden kann.

Zutaten für 4–6 Personen

  • 400–500 g gemischte Wurst (z. B. Jagdwurst, Schinkenwurst, Bockwurst)

  • 1–2 Zwiebeln

  • 2–3 Gewürzgurken + 100 ml Gurkenwasser

  • 1 rote Paprika

  • 2–3 EL Tomatenmark

  • 1 Dose stückige Tomaten (optional)

  • 1 Liter Brühe

  • 1–2 TL Paprikapulver

  • 1–2 Lorbeerblätter

  • Salz, Pfeffer

  • Öl zum Anbraten

  • Zum Servieren: Schmand oder Crème fraîche, frische Petersilie oder Dill, Zitronenscheiben

Zubereitung

  1. Wurst und Speck anbraten
    Die Wurst in Streifen oder Würfel schneiden und in einem großen Topf mit etwas Öl anbraten, bis sie leicht bräunt. Dies gibt der Soljanka ihren kräftigen Grundgeschmack.

  2. Zwiebeln und Paprika hinzugeben
    Die Zwiebeln grob würfeln und mit in den Topf geben. Wenn sie glasig sind, die Paprikawürfel hinzufügen und kurz mitbraten.

  3. Tomatenmark anschwitzen
    Das Tomatenmark zugeben und 1–2 Minuten anrösten, damit es seine Röstaromen entfaltet.

  4. Gurken und Brühe hinzufügen
    Gurken in kleine Stückchen schneiden und gemeinsam mit Gurkenwasser und Brühe in den Topf geben.

  5. Würzen und köcheln lassen
    Lorbeer, Paprikapulver, Pfeffer und optional Chili, Kümmel oder Knoblauch zugeben.
    Die Soljanka 20–30 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.

  6. Abschmecken und servieren
    Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
    Typisch serviert man die Soljanka nach DDR-Art mit Schmand, etwas frischem Dill oder Petersilie und einer Zitronenscheibe.


Varianten der Soljanka nach DDR-Art

Auch wenn die klassische DDR-Version mit Wurst am beliebtesten ist, gibt es viele Abwandlungen, die ebenfalls traditionell oder kreativ sind.

1. Fischsoljanka

Beliebt in alten DDR-Gaststätten. Mit:

  • Seelachs oder Dorsch

  • Fischbrühe

  • Mehr Zitrone und Dill

Der Geschmack ist frischer und leichter.

2. Vegetarische Soljanka

Für moderne Küchen ideal:

  • Räuchertofu oder vegetarische Würstchen

  • Champignons

  • Extra Paprika

Schmeckt erstaunlich nah am Original.

3. Scharfe Soljanka

Für alle, die es würziger mögen:

  • Chili

  • Peperoni

  • Geräuchertes Paprikapulver

Gibt dem Klassiker einen modernen Twist.


Tipps & Tricks für die perfekte Soljanka

Lass sie durchziehen

Am nächsten Tag schmeckt die Soljanka noch intensiver, da sich die Aromen verbinden. Viele schwören darauf, sie schon am Vortag zu kochen.

Nicht zu viel Salz

Da Wurst und Gurken bereits salzig sind, immer erst am Ende abschmecken.

Gurkenwasser nicht weglassen

Das Gurkenwasser ist entscheidend für den typischen „DDR-Geschmack“.

Tomaten nicht überdosieren

Soljanka ist kein Tomateneintopf – die Tomaten sollen harmonieren, nicht dominieren.

Mit Raucharomen arbeiten

Ein kleines Stück Räucherspeck oder Rauchpaprika gibt Tiefgang.

Passende Beilagen

Traditionell wird Soljanka mit Brot gegessen – besonders gut schmecken:

  • Bauernbrot

  • Körnerbrot

  • Baguette

  • Knoblauchbrot (modern, aber lecker)


Warum Soljanka nach DDR-Art auch heute noch ein echter Klassiker ist

Die Soljanka nach DDR-Art hat Generationen begleitet und bleibt aus mehreren Gründen beliebt:

  • Vielseitigkeit: Ein Rezept, das nie langweilig wird.

  • Preiswert: Perfekt, wenn man günstig, aber lecker kochen möchte.

  • Nostalgie: Für viele Ostdeutsche ein Stück Kindheit.

  • Sättigend und aromatisch: Ideal im Winter oder für größere Gruppen.

  • Einfach zuzubereiten: Auch für Kochanfänger leicht machbar.

Gleichzeitig hat die Soljanka den Sprung aus der DDR-Küche in die allgemeine deutschsprachige Kochwelt geschafft und wird heute ebenso in Österreich und der Schweiz gerne gegessen – vor allem von allen, die kräftige, würzige Eintöpfe mögen.


Fazit: Soljanka nach DDR-Art – ein echter Klassiker mit Kultstatus

Die Soljanka nach DDR-Art ist weit mehr als nur ein Eintopf: Sie ist ein traditionsreiches, wandelbares und überraschend modernes Gericht. Der Mix aus Würze, Säure und Herzhaftigkeit macht sie zu einem echten Dauerbrenner, der zu jeder Jahreszeit passt. Ob klassisch mit Jagdwurst, vegetarisch oder als fischige Variante – Soljanka überzeugt immer durch ihre wärmende und aromatische Art.

Wenn du also ein Gericht suchst, das unkompliziert ist, viele Menschen satt macht und dabei richtig lecker schmeckt, dann ist die Soljanka nach DDR-Art – ein echter Klassiker genau das Richtige. Probier sie aus und lass dich von ihrem Kult-Charme begeistern.